Stahlblauer Himmel, feuerrot untergehende Sonne vor weißen Häusern, dahinter das dunkle Meer. Ein Traummotiv für jeden Fotografen! Karibik, Malediven, Mauritius - Fehlanzeige! Santorini - eine kleine Vulkaninsel im Mittelmeer bietet alles, was man für phantastische Landschaftsaufnahmen braucht! Lest hier das "MAKING OF" der Santorini-Fotos...
Santorini ist eine Insel für Fotografen, nicht für Badeurlauber. Es gibt zwar ein paar Strände im Osten der Insel, nur lohnt sich deswegen die Anreise nicht. Was einen permanent in Atem hält sind die grandiosen Aussichten von der steilen dunkelroten Caldera über die weißen Häuser und blauen Dächer der Kathedralen auf das weite Meer. Diese Aussichten hat man eigentlich nur von der Westküste der Hauptinsel Thira aus. Und die wirklich guten Motive findet man in genau 3 Orten: Fira, Imerovigli und Oia. Und um ehrlich zu sein: 90% aller Bilder habe ich in Oia gemacht. Wahrscheinlich trifft das sogar auf 90% aller Griechenland-Bilder in Reisekatalogen zu :-) Oia ist der Inbegriff für das "romantische Griechenlandklischee". Man gelangt dorthin bequem mit dem Bus von Fira aus. Schöner ist es jedoch, trotz der Hitze eine Wanderung abseits der Touristenströme entlang der Caldera von Fira nach Oia zu unternehmen. Die Motive entlang dieses Weges sind grandios! Ich habe mich in den 7 Tagen auf 2 Hauptmotive konzentriert:
1. Sonnenuntergänge und
2. Weitwinkelaufnahmen von den engen Gassen in Oia...
Vor dem Urlaub hatte ich mir das neue Weitwinkelobjektiv EF-S-10-18 mm gekauft. Damit habe ich viel herum experimentiert. Durch den extremen Weitwinkel bekommt man manchmal Ansichten, die etwas surreal wirken. Aber die Bilder sind viel spannender! Die Betonung liegt auf diagonal durchs Bild verlaufenden Gassen, denen man unwillkürlich mit dem Auge folgt und in den Hintergrund aus weißen Kathedralen und blauem Meer eintaucht. Um wirklich viele Details einzufangen, musste ich mich manchmal auf Mauern stellen bzw. die erlaubten Wege verlassen. Ein Nachteil von Weitwinkelobjektiven ist die Vignettierung an den Bildecken. Die kann man aber meistens in der Bildbearbeitung leicht weg retuschieren. Ein Problem stellen aber die vielen Touristen in Oia dar. Man muss wirklich viel Geduld haben, wenn man ein Foto ohne störende Urlauber haben möchte. Und man ist natürlich nicht der einzige Fotograf dort… Eine absolutes Muss für Santorini ist ein Polarfilter. So kommt der Kontrast zwischen blau und weiß noch viel besser zur Geltung, und man spart sich im Nachhinein viel Bildbearbeitung. Einen Abend sollte man für den Sonnenuntergang in Oia reservieren und sich schon sehr früh am westlichsten Zipfel des Ortes einen guten Platz sichern. Bereits eine Stunde vor Sonnenuntergang bekommt man dort schon keinen Platz mehr, an dem man ein gescheites Foto mit Sunset machen kann, da alles voller Touristen ist. Der frühe Vogel fängt also den Wurm! Das muss man sich auch nur genau 1x antun! Ansonsten ist man gut beraten, selbst durch die engen Gassen zu streifen und sich die Motive selbst zu suchen. Gute Ideen für spannende Motive bekommt man auch durch die vielen Postkarten oder die Maler, die ihre Stadt gekonnt in Szene setzen. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, genau diese Postkartenszenerien auf der Insel zu suchen und mit einer Portion Kreativität anders als auf der Postkarte zu inszenieren. Das hat wirklich Spass gemacht! Am Ende hatte ich über 200 Fotos in einer Woche gemacht - keine Kunst auf dieser Trauminsel. Das anschließende Bearbeiten ist dafür dann harte Arbeit! Von den Resultaten könnt Ihr Euch gern selbst überzeugen. Ich bin auf Euer Feedback gespannt!
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Maria Lia (Freitag, 16 März 2018 23:28)
Congratulations, beautiful photos!