Into Kruger

Meine zwölf Tage Auszeit habe ich im und um den Krüger Nationalpark verbracht. Das erste Ziel hieß Manyeleti Game Reserve. Zwischen dem Game Reserve und dem Nationalpark gibt es keinen Zaun, so dass die Tiere frei zwischen den Gebieten wechseln können. Entsprechend gut war die Vielfalt an Tieren, die man sehen konnte....
Gleich am ersten Tag konnten wir ein Löwenrudel als auch zwei einzelne männliche Löwen erblicken. Die zwei Männchen waren scheinbar Brüder und sehr eng miteinander verbunden. Beide waren verletzt und konnten nicht mehr alleine jagen. Sie sahen sehr abgemagert aus und ernährten sich u.a. von der Beute, die andere Löwen erjagt hatten. Es war aber sehr schön mit anzusehen, wie liebevoll beide Tiere miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen...
Die darauf folgenden Tage hatte ich sehr viel Glück! Ich konnte beinahe jeden Tag einen Leoparden sehen. Diese Tiere sind normalerweise sehr schwer zu erblicken, da sie so gut getarnt sind. Gleich am zweiten Abend erwischten wir einen Leoparden am Wasserloch. Es war schon dunkel und die Augen des Raubtiers leuchteten wie Diamanten im Dunkeln. Das Fotografieren ist unter diesen Umständen sehr schwer. Ich habe verschiedene Einstellungen an meiner Kamera ausprobiert und schlussendlich ein paar gute Aufnahmen machen können. In den meisten Fällen hat man nur ein paar wenige Minuten, bis der Leopard wieder im Busch verschwindet. Aber gleich am nächsten Morgen sahen wir einen weiblichen Leoparden, der sich uns auf einem Marula-Baum präsentierte. Sie hatte wahrscheinlich gerade gespeist und genoss ein kleines Nickerchen auf einem Ast direkt über uns. Wieder einmal eine tolle Gelegenheit, Fotos von meinem Lieblingstier zu schießen…
Von Manyeleti bin ich dann weiter ins Timbavati/Klaserie Game Reserve. Morgens gab es immer einen Walk und am Abend einen Game Drive. Auf diesen Ausflügen sind uns ab und zu Nashörner begegnet. Diese Tiere sind sehr selten geworden, weil sie immer noch wegen ihres Horns gewildert werden. Meistens wird den Nashörnern hier bereits sehr früh das Horn abgenommen, damit die Tiere nicht getötet werden. Das Foto unten stammt daher von woanders. Ich hoffe, dass es endlich gelingt, die Wilderei einzudämmen und diese wunderbaren Tiere für die nächsten Generationen zu erhalten...
Weiter ging’s ins Thornybush Game Reserve, das an den Krüger N.P. grenzt. Auch hier wurden die Zäune zwischen den Parks erst vor wenigen Jahren entfernt. Das Highlight in diesem Reserve war eine Begegnung mit Wild- bzw. Hyänenhunden. Diese Rudeltiere sind stark vom Aussterben bedroht. Umso mehr habe ich mich gefreut, ein Rudel zu finden, das gerade einen Impala gerissen hatte. Es dauerte keine 20 min bis die Antilope komplett verspeist war. Die Hunde haben den Impala im Team erlegt und sofort in Stücke gerissen. Etwas von dem Fleisch bringen sie auch ihren Jungtieren mit. Dabei werden einzelne Fleischstücke wieder hochgewürgt. Wildhunde sind sehr sozial und arbeiten hervorragend als Team zusammen, sei es bei der Jagd oder bei der Aufzucht der Jungen...
Die letzten vier Tage ging es dann endlich in den Krüger Nationalpark. Ehrlich gesagt, hat mir der weltbekannte Nationalpark weniger gefallen als die kleineren privaten Game Reserves. Es gibt hier ein Netz von geteerten Straßen, Raststätten und einer Menge Privatwagen, die hier problemlos fahren können. Selbst Reisebusse sind innerhalb des Parks anzutreffen. Das ganze ähnelt eher einem großen Vergnügungspark als einem Schutzgebiet. Da das Gebiet riesig und die Straßen eher übersichtlich sind, sieht man die Tiere hier eher auf eine größere Distanz. Es sei denn, ein Tier zieht es vor, auf der Betonnstraße zu laufen, wie z.B. dieser schöne Gepard...
Lustig fand ich, dass einige Hyänenfamilien ihren Bau genau am Straßenrand unter dem Beton angelegt haben. So konnten wir die kleinen Hyänen direkt nah am Fahrzeug sehen. Natürlich gabe es an diesen Stellen erst einmal einen kleinen Fahrzeug-Stau. 
Im Krüger gibt es eine Übermenge an Elefanten. Man spricht von ca. 25.000 Tieren. Das sind doppelt so viele wie eigentlich ökologisch gesund wären. Das macht sich vor allem bei den Bäumen bemerkbar. Es gibt kaum noch Marulabäume, die nicht bereits in irgendeiner Form zerstört sind. Auch sieht man ständig Ranger in Fahrzeugen und Hubschraubern, die den Park nach Wilderern absuchen, die es meistens auf die Nashörner abgesehen haben. 
Die Unmenge an Elefanten kommt vor allem daher, dass der Park umzäunt ist und viele künstliche Wasserstellen angelegt wurden. In diesen Wasserlöchern tummeln sich oft Hippos, die Abends rauskommen, um zu grasen. Es lohnt sich also immer, zu später Stunde am Wasserloch zu warten... 
Im Nationalpark habe ich im Restcamp Pretoriuskop übernachtet. Das ist ein gut augestattetes Camp nahe am Numbi Gate. Man trifft Leute aus der ganzen Welt. Hier kann man gut und preiswert übernachten. 
Morgen früh muss ich früh aufstehen, denn mein Transfer nach Mashatu in Botswana steht an. Das ist ein 6-7 h Drive bis zu meinem nächsten Ausbildungscamp, wo ich meine Mitstudenten wiedersehe. Wir absolvieren dort unseren Tracking und Navigationskurs. Bis dahin habe ich aber noch eine Safari und eine Nacht im Krüger. Und die werde ich noch einmal genießen...!

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