Trails - Part 2 - Makuleke

Makuleke befindet sich im nördlichsten Punkt des Krüger Nationalparks im Länderdreieck zwischen Südafrika, Zimbabwe und Mocambique. Viele Tiere durchqueren das Gebiet auf ihren Wanderungen von Nord nach Süd und umgekehrt. Die ideale Gegend also für einen 3-tägigen Wilderness Trail! Das bedeutet, wir packten unsere Rucksäcke für 3 Tage in der Wildnis ohne Unterkunft oder irgendwelche Verpflegungsmöglichkeiten - nur Isomatte, Schlafsack, Trinkblase, Campingkocher und Instantnudeln/Müsliriegel. 

Und los gings! Unser Lead Guide war extrem erfahren in der Wildnis und eine Koryphäe bzgl. „Dangerous Game“ und „Survival“. Mit über 4000 Walking hours stand er schon fast jedem Tier gegenüber. Unsere Route führte uns durch Buschland, wundervolle Fever Tree Forests, über felsige Ridges, vorbei an riesigen Baobabs zum Limpopo River, dem Grenzfluss zwischen Südafrika und Zimbabwe. Der ist zu dieser Jahreszeit leider ausgetrocknet. Die größte Herausforderung bei einem solchen Wilderness Trail lautet aber: Wo finde ich Wasser? Dabei kann man sich einiges von Elefanten abgucken! Sie bohren mit ihren Rüsseln Löcher in trockene Riverbeds und gelangen so an das drunterliegende Grundwasser. Dieses ist zudem sehr sauber, da Sand und Sediment allen Schmutz rausfiltern. Wir mussten also nur schauen, wo die Elefanten gebohrt hatten und dort unsere kleine Schaufel ansetzen. Das Wasser war sauberer als aus jedem Hahn - köstlich! Damit konnten wir dann abends kochen und unsere Wasserblasen auffüllen. 

Bei Anbruch der Dunkelheit wurde ein kleines Feuer gemacht und jeder musste in der Nacht eine Stunde Wache schieben. Das war eine besonders schöne und ganz private Stunde - allein in der Wildnis unter dem Sternenhimmel, wenn alle anderen schlafen. Ab und zu konnte man ganz entfernt einzelne Elefanten im breiten Flussbett vorbeiziehen sehen.

Bei Sonnenaufgang gabs ein schnelles Porridge, bevor der Rucksack wieder geschnallt wurde. Pro Tag sind wir ca. 12-18 km gelaufen. Das hört sich wenig an, ist aber recht viel wenn man mit schwerem Rucksack durch unwegsamen afrikanischen Busch läuft und immer sehr aufmerksam sein muss, weil hinter jedem Busch ein Büffel stehen kann...

Unser zweites Ziel war eine Koppie oberhalb einer natürlichen Quelle. Remember: Das Hauptproblem ist immer Wasser und unsere Nachtlager hatten sich daran zu orientieren. Das Wasser aus der Quelle kam zwar nur tröpfchenweise, war aber auch diesmal sehr sauber. Es hat eine Ewigkeit gedauert, unsere Wasserbehälter alle zu füllen, aber danach hatten wir genug für den Rest des Trails.


Nicht nur Wasser ist auf einem Wilderness Trail wichtig, sondern auch Feuer! Wir hatten mit Absicht kein Feuerzeug oder Streichhölzer dabei. Wir sollten nämlich lernen, wie man  durch Reiben unterschiedlicher Hölzer Feuer generieren kann. Es hat unter Anleitung auch geklappt! Umso mehr ist man in der Nacht bemüht, dass Feuer nicht ausgehen zu lassen. Sonst hätte niemand einen warmen Kaffee oder Tee gehabt...

Ich habe mir nicht vorstellen können, dass man auf nacktem Granitfelsen bequem schlafen kann, aber es war bequemer als auf Sand, der früh meistens feuchtkalt ist. Ich hatte keinerlei Rückenschmerzen, auch wenn die Isomatte nur wenige Millimeter dick war. Unterwegs begegneten wir vielen Tieren, unter anderem Elefanten, Impalas, Büffel und Zebras. Vor den Büffeln muss man sich besonders in Acht nehmen, da sie sehr unberechenbar sind und ohne Vorwarnung angreifen können.

Auch eine Anti-Poaching-Unit haben wir getroffen. Sie kontrollieren das Gebiet, da Wilderei immer noch sehr verbreitet ist. Dabei geht es nicht immer nur um Rhino Horn oder Elfenbein. Viele arme Leute wildern einfach aus dem Grund, um Essen (Bush Meat) zu haben. Dabei kommen sogenannte „Snares“ zum Einsatz. Das sind Drahtfallen, die für die Tiere besonders qualvoll sind. Vor den Leuten in Anti-Poaching Einheiten ziehe ich meinen Hut, da sie jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzen, um Natur und Tiere zu schützen!

Gleich am ersten Tag bevor wir zum Wilderness Trail aufbrachen, hat unser Instruktor Bruce von allen die Armbanduhren beschlagnahmt. Der Grund: Wir sollten während dieser drei Tage im Hier und Jetzt leben und uns auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren. Das ist auch etwas, was ich aus Makuleke mitnehme: Zeit, Vergangenheit und Zukunft spielen keine Rolle. Im Busch lebt man in der gegenwärtigen Minute und muss sich stark konzentrieren, damit einem kein Geräusch entgeht. Das kann manchmal im Big Five Area über Leben und Tod entscheiden...

Nächste Station hiess dann: Selati

Davon werde ich in meinem nächsten Blogbeitrag berichten. Schaut also vorbei!


Photo Credits:

Thank you for some of the nice photos to Malte Clavin und Temujin Tim Johnson!

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